Kaum einer der Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme, die Ottokar Runze inszenierte und/oder produzierte, blieb ohne "Prädikat" oder einen der renommierten Filmpreise, darunter sieben Filmbänder in Gold oder Silber.

Geboren 1925 in Berlin, begann Ottokar Runze zunächst als Schauspieler und Regisseur an den großen Theatern seiner Heimatstadt, wechselte aber bald zum Film und hatte mit "Der Lord von Barmbeck" und zwei weiteren Filmen aus dem Justizmilieu 1973-75 seine ersten großen Erfolge. Ob in "Stern ohne Himmel" nach Leonie Ossowski, "Der Vulkan" nach Klaus Mann oder dem Tatort "Laura, mein Engel" - oft stehen Fragen nach der kollektiven oder individuellen Schuld und ihrer Sühne im Zentrum seiner Filme. Selbst in Komödien fällt ein scharfer Seitenblick auf die Zeitgeschichte. Nicht zuletzt aber auch für seine fördernde Hand als Produzent für junge Talente wie Matti Geschonnek bekam er 2002 den Ehrenpreis des Deutschen Filmpreises für sein Lebenswerk. Nach wie vor aktiv, pendelt er zwischen seinen Wohnsitzen Hamburg und Potsdam.

In der "ErzählBar" des Buchhändlerkellers erzählt Ottokar Runze im Gespräch mit Jürgen Tomm, wie er wurde, was er wurde - Lebensgeschicht(n) als Zeitgeschichte.