Erzählbar: Zu Gast bei Cornelia Staudacher: Leonie Ossowski.

07-10-2012 (17:00)

 

Leonie Ossowski, die eigentlich Jolanthe von Brandenstein heißt und als Tochter eines Gutsbesitzers 1925 in Schlesien geboren wurde, ist nicht nur durch ihre schlesischen Romane (Weichselkirschen, Wolfsbeeren, Holunderzeit) einem breiten Publikum bekannt geworden, sondern auch durch ihre von starkem sozialen Engagement getragenen Erzählungen, Jugendromane, Theater- und Fernsehstücke. Vor allem in ihrer Mannheimer Zeit zwischen 1958 und 1980, als sie als Bewährungshelferin tätig war und ein Wohnhaus für strafentlassene Jugendliche gründete, setzt sie sich in ihren Werken mit den Problemen gesellschaftlicher Randgruppen auseinandersetzt und wurde so zu einer Anwältin sozial unterprivilegierter Menschen (Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann, Zur Bewährung ausgesetzt, Mitschuldig, Mannheimer Erzählungen, Die große Flatter). In Berlin gründete sie in der Vollzugsanstalt Tegel einen Gesprächskreis über gesellschaftskritische Themen, der sich selbst den Namen „Leonies Killertruppe“ gab.

Nicht nur die Schriftstellerin, auch die aufmerksame Mitbürgerin und engagierte Zeitzeugin, die vor Einmischung in gesellschaftspolitische Belange nicht zurückschreckte, berichtet in der Erzählbar aus ihrem langen und abwechslungsreichen Leben.

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