ErzählBar: Rainer W. Leonard (Restaurator, Fachmann für historische Baumaterialien) im Gespräch mit Axel Haase

06-03-2016 (17:00)

Seit 1985 führt Rainer W. Leonhardt in der Charlottenburger Schustehrusstraße sein Geschäft für "Antike Baumaterialien" – eine wahre Schatzkammer für all die, die für die Renovierung und/oder Restaurierung von Wohnung oder Haus originale Fliesen, Schlösser und Schlüssel, Beschläge, Fensterteile usw. usw. benötigen und fachgerecht eingebaut bekommen möchten. Der Weg dorthin verlief für den 1951 in Berlin-Lübars in eine seit mehreren Generationen handwerklich-künstlerisch tätige Familie Hineingeborenen keineswegs geradlinig. Er war zwar 1967 direkt nach der Schule in den großväterlichen Steinmetzbetrieb eingetreten, aber nach dem Tod des Großvaters 1969 hielt es ihn dort nicht allzu lange. 1972-1975 durchlief er die Ausbildung zum Sozialpädagogen, leitete im Anschluss eine Kita mit über 100 Kindern und rückte rasch in (gewerkschafts-)politisch bewegter Zeit (Berufsverbote, Unvereinbarkeitsbeschlüsse etc. prägten jene Jahre) vom einfachen GEW-Angehörigen zum Mitglied des Berliner Landesvorstands auf und arbeitete an der Berliner Lehrerzeitung mit.

1980 zog es Rainer W- Leonhardt wieder an den handwerklichen Anfang seines Berufslebens, er eröffnete eine Tischlerei mit dem Schwerpunkt Restaurierung, aus der das heutige Geschäft hervorging. Ergebnisse seiner Arbeit zeigen u. a. das Neue Museum, Schloss Britz, die Domäne Dahlem, der Pavillon Rankestraße Ecke Kurfürstendamm sowie die Ausstattungen zahlreicher Filme. Seit 2005 ist er Restaurator im Handwerk und seit 2009 leitender Redakteur der gleichnamigen Zeitschrift – ein, wie er selber sagt, erstaunlicher Umstand für jemanden, der als Hauptschulabgänger mit Rechtschreibschwäche begonnen hat.

Wie er wurde, was er heute ist, wer und was ihm unterwegs begegnete, davon wird Rainer W. Leonhardt an diesem Nachmittag erzählen.

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