LebensGeschichten: In der Erzählbar spricht Jürgen Tomm mit dem Direktor der Schaubühne am Lehniner Platz Jürgen Schitthelm

Es waren viele Krisen, aus denen Jürgen Schitthelm "seine" Schaubühne retten musste, und ob die letzte die letzte war, muss offen bleiben. Schitthelm war 1962 Mitbegründer der "Berliner Schaubühne" und ist, nach fast 50 Jahren, der Direktor und Mehrheitsgesellschafter des höchstsubventionierten Privattheaters in Deutschland, der "Schaubühne am Lehniner Platz".

Er ist aber auch der Manager, der Jahrzehnte lang den bedeutendsten Regisseuren und ihren Schauspielerinnen und Schauspielern den Rücken freihielt für veritable Höhepunkte der deutschen Theatergeschichte: Regisseure wie Peter Stein, Luc Bondy, Robert Wilson verhalfen dem Theater mit Ensemblemitgliedern wie Sander und Ganz, Lampe und Clever in Stücken von Handke und Strauß, aber auch dem literarischen Erbe zu einer unvergesslichen Theaterära, damals am Halleschen Ufer und später am Lehniner Platz. Längst basiert das hohe Niveau auf anderen Namen, anderen Themen, anderen Formen, immer aber ist es der unermüdliche Jürgen Schitthelm, bei dem die wirtschaftlichen und damit auch die künstlerischen Fäden zusammenlaufen. Er war aktiv in allen entscheidenden Verbänden und wurde Erster Klasse dekoriert. Wie wurde einer wie er, was er geworden ist, was hat er aus seinen jungen Jahre in Ostberlin 1962 mitgebracht nach Westberlin, was hat er von dort weitervermittelt nach Europa und darüber hinaus? Im Gespräch mit Jürgen Tomm sollen Lebensgeschichten zu Zeitgeschichten werden - in der ErzählBar des Buchhändlerkellers.