ErzählBar: Ernest Wichner (Schriftsteller, Übersetzer, ehem. Leiter des Literaturhauses) im Gespräch mit Cornelia Staudacher

03-06-2018 (17:00)

Ernest Wichner wurde am 17. April 1952 in Guttenbrunn im Banat geboren und lebte bis zu seinem 23. Lebensjahr in Rumänien. Gemeinsam mit Herta Müller, Richard Wagner, Oskar Pastior und anderen gründete er die „Aktionsgruppe Banat“, die sich gegen die Reglementierung des Lebens, des Studiums und der Literatur zur Wehr setzte. Nach der Übersiedlung in die Bundesrepublik im Jahr 1975 studierte er an der FU Berlin Germanistik und Politikwissenschaft. 1988 begann er am Literaturhaus Berlin zu arbeiten, zunächst als Stellvertretender Leiter neben Herbert Wiesner, seit 2003 bis zum 31. Dezember 2017 als Leiter des Hauses. 

Neben der 14-jährigen Arbeit als Literaturvermittler betätigt sich Wichner auch als Übersetzer und Herausgeber rumänischer Literatur und gelegentlich selbst als Dichter. Genannt sei sein erster Gedichtband, „Steinsuppe“, 1988 im Suhrkamp Verlag, und der vorerst letzte, „Ich bin ganz aufgesperrt“, der 2010 im Verlag Das Wunderhorn erschien.  Die Liste seiner Übersetzungen ist lang. Sie beginnt mit Norman Maneas Erzählung „Der Trenchcoat“ (1990) und der Wiederentdeckung des  Banater Schriftstellers M.Blecher mit der Erzählung „Aus der unmittelbaren Unwirklichkeit“ (1990). Zuletzt erregte er Aufmerksamkeit mit der Übersetzung des Romans „Oxenberg & Bernstein“ von Catalin Mihuleac, die für den Preis für die beste Übersetzung 2018 in Leipzig nominiert wurde. Zur Zeit arbeitet er an der Übersetzung eines 1000 Seiten umfassenden Romans von Mircea Cartarescu, einem der bedeutendsten Vertreter des rumänischen Postmodernismus.  

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