02-06-2013 (17:00)
Gerlind Reinshagen wurde 1926 in Königsberg geboren. Nach der Flucht gelangte sie mit ihrer Familie nach Halberstadt, wo sie 1944 das Abitur ablegte. Nach einer Lehre als Apothekenhelferin studierte sie zunächst Pharmazie und arbeitete in Halle, Kiel, Halberstadt und Braunschweig. Von 1953 bis 1956 studierte sie an der Hochschule der Künste in Berlin, wo sie seitdem lebt.
Ihre schriftstellerische Laufbahn begann Gerlind Reinshagen mit dem Verfassen von Kinderbüchern und Hörspielen. Seit 1968 trat sie mit gesellschaftskritischen Theaterstücken hervor, wie „Doppelkopf“, das Klaus Peymann 1968 mit großem Erfolg in Frankfurt uraufführte, und „Sonntagskinder“, 1976, über die Kinder ihrer Generation, deren Leben anfing, als Deutschland in Trümmern lag. Seit 1981 veröffentlicht sie erzählende Prosa. Ihre bekanntesten Romane sind „Rovinato oder Die Seele des Geschäfts“, „Jäger am Rand der Stadt“, „Am großen Stern“ und „Nachts“. Auch in der Prosa setzt sich Gerlind Reinshagen mit den Idealen und Idolen unserer Zeit auseinander. Häufig widmet sie sich dabei dem Geschick der „kleinen Leute“; schließlich kämen 80 Prozent der Leute in der Literatur gar nicht vor. Ihre Prosa zeichnet sich durch einen illusionslosen Blick auf die Menschen und ihre Umgebung sowie ein ausgeprägtes Stilgefühl aus.