„Erinnerung, sprich…” Ein LebensBild von Vladimir Nabokov

24-08-2022 (20:00 - 21:00)

Präsentiert von Jürgen Tomm.

Vladimir Nabokov, geboren 1899, stammt aus einer großbürgerlichen St. Petersburger Familie (der Großvater war zaristischer Justizminister), deren Landgüter in der Umgebung die Orte seiner Kindheit und Jugend waren. Nach der Oktoberrevolution 1917 flieht die Familie nach England. Von 1919 - 22 studiert Vladimir Nabokov in Cambridge und geht dann für 15 Jahre nach Berlin, wo er bald zum Zentrum der intellektuellen russischen Emigrantenszene wird. Hier entsteht ein umfangreiches Frühwerk (8 Romane!), das zum Teil unter dem Pseudonym W. Sirin veröffentlicht wird. 1937 emigriert der nunmehr fast Vierzigjährige ein zweites Mal: über Frankreich 1940 in die USA. Neben seiner immer erfolgreicheren Arbeit als Schriftsteller -1955/58 macht ihn der Roman "Lolita" weltberühmt - lehrt er mehr als ein Jahrzehnt an der Cornell University. Ab 1961 lebt er dauerhaft im Palace Hotel in Montreux. Während Romane wie "Pnin", "Fahles Feuer" und "Ada oder Das Verlangen" durch ihre außerordentliche psychologische Erzählkunst und ihren satirisch-intellektuellen Witz Leser auf der ganzen Welt faszinieren, sind Nabokov und sein Werk sowie die Erinnerung an seine Familie in der Sowjetunion all die Jahrzehnte lang bis zur Prestrojka 1986 absolut tabu. 1977 stirbt Nabokov in Lausanne.

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