Erinnerung an die Soziologin Gabi Althaus (1938-2018) in Lesung, Filminterview und Gespräch mit Boris Althaus, Antje M. Ansorge, Sigrun Anselm u.a.

16-12-2018 (20:00)

Gabi Althaus – oder etwas weniger familiär – Dr. Gabriele Althaus, geboren am 25.4.1938, gestorben am 8.8.2018, war bis zu ihrer Pensionierung 2003 Professorin für Soziologie an der Freien Universität Berlin. Ihre Freundinnen, Freunde und KollegInnen kannten und liebten sie als leidenschaftliche Vertreterin der Kritischen Theorie in der Tradition Theodor W. Adornos, dem sie ihre Dissertation „Die negative Pädagogik in Adornos Kritischer Theorie“ (1976) gewidmet hatte.

Es waren die Erfahrungen , die sie zwischen 1963 und 1971 als Lehrerin an verschiedenen Grundschulen gemacht hatte, die sie bewogen, 1968 mit dem Studium der Soziologie, Politologie, Philosophie und Pädagogik an der FU zu beginnen – am berühmt berüchtigten Fachbereich 11 der Sozialwissenschaften, in dem mit Kritischer Theorie allenthalben ernst gemacht wurde. 1973 hatte sie zunächst eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin inne, einige Jahre später eine Professur. Ihre Studenten verehrten sie als großartige, risikofreudige und anspruchsvolle Lehrerin. In der ihr zum 61. Geburtstag gewidmeten Festschrift „Kritisierte Gesellschaft“ bekennt sie, wie sehr sie dem mündlichen Diskurs und gemeinsamen Denken den Vorzug gibt vor dem Schreiben langer Abhandlungen.

An diesem Abend soll mit Ausschnitten aus einem langen Interview aus dem Jahr 2011, in dem sie ihr Leben in der Wissenschaft zwischen Theorie und Praxis reflektiert, mit ausgewählten Texten und in gemeinsamen Gesprächen an die unbeirrbare und risikofreudige Wissenschaftlerin und ihren intellektuellen Furor erinnert werden, den es zumal in der gegenwärtigen intellektuellen Landschaft zu erhalten gelte.

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