„Er solls richten“ Der Generalintendant des Humboldt Forum Hartmut Dorgerloh im Gespräch mit Carola Wedel

23-11-2021 (20:00 - 22:00)

Das Humboldt Forum kommt nicht aus den Schlagzeilen. Jüngster Fall: einer der -mit einer personalisierten Dankestafel im Haus geehrten - millionenschweren Großspender soll bis an sein Lebensende ein rechtsnationaler Preußenverklärer gewesen sein mit antisemitischen und z.T. antidemokratischen Positionen. Und das bei einem Haus, das „gegen jede Form von Gewaltverharmlosung, Diskriminierung, Ausgrenzung oder Rassismus“ steht. Ein höchst problematischer Fall für Hartmut Dorgerloh, seinen Generalintendanten.
Seit seiner Entstehung steht das Humboldt Forum immer wieder in der Kritik. Am  wiedererstandenen Preußenschloss z.B. und  am Vernichten von DDR Identität (Abriss Palast der Republik), an der Disparatheit der verschiedenen Player, also einer fehlenden konzeptionellen Gesamtlinie und am Umgang mit dem Thema Kolonialismus. Und immer wieder an Ausstellungskonzepten.
Forderungen lauten: vollständige Rückgabe der ethnologischen Objekte an die Herkunftsländer oder sogar Abriss des Humboldt Forum bis 2030.
Hartmut Dorgerloh, als Generalintendant seit Juni 2018 zuständig für das ganze Haus, muss zu allem Rede und Antwort stehen.
Als Generaldirektor der Preußischen Schlösser und Gärten hat der gebürtige Ost-Berliner gelernt, politisch und diplomatisch geschickt zu agieren. Seit Beginn der Schrittweisen Eröffnung des Humboldt Forum geht es nun um nichts weniger als um Anspruch und Wirklichkeit des größten deutschen Kulturprojektes. Kann es die Erwartungen erfüllen? Wird es neue internationale Sichtweisen liefern und etablieren? Gelingt es ihm, wegzukommen von eurozentrischem Denken? Trägt es zur Völkerverständigung bei oder nicht? Große Fragen an ein großes Projekt und seinen Chef vom Dienst.

 

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