"Ein Kraftfeld, dm man sich nicht entziehenkann" Vanessa Brandes und Roland Berbig zu Günter Eich

11-10-2011 (20:30)

"Ein Kraftfeld, dem man sich nicht entziehen kann" Günter Eich - Die Gneisenauer Jahre (1944 - 1954)

Mit Vanessa Brandes und Roland Berbig

1945, kurz vor dem Ende des Krieges, verschlug es Günter Eich (1907 – 1972) als Wehrmachtsoffizier ins niederbayerische Geisenhausen bei Landshut, wo er sich bei Familie Schmid in der Kirchstr. 71 einquartierte. Nach der Entlassung aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft in Remagen, in die er 1945 für kurze Zeit geriet, kehrte er in das möblierte Dachzimmer zurück und blieb hier bis 1954, obwohl es Angebote von Freunden gab, wieder in die Städte zu ziehen.  Seine Berliner Wohnung war ausgebombt. 

Hier, in der „produktiven Isolation“ entstand eines seiner bekanntesten Hörspiele, „Träume“ (1950), („Alles was geschieht, geht dich an“), vor allem aber auch wieder Gedichte, die in Bänden herausgegeben wurden, wie „Abgelegene Gehöfte“ (1948), „Untergrundbahn“ (1949) und „Botschaften des Regens“ (1955). Seit dem 100. Geburtstag Eichs im Jahre 1907 erinnert sich der kleine Ort  wieder an seinen einstigen Mitbürger, der den Kirchturm, den er von seinem Dachzimmer aus sehen konnte, in einem Gedicht verewigte: „Der Zeiger der Turmuhr läuft schneller unter dem Dohlengewicht. Die Vögel über den Dächern fürchten kein Gericht.“

Vanessa Brandes und Roland Berbig berichten Näheres aus Eichs Geisenhausener Jahren.

 

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