Der jüdische Kulturbund 1933-41, Kunst von Juden für Juden…

10-11-2021 (20:00)

Vorgestellt von Jürgen Tomm.

Mit der „Machtergreifung“ der Nazis verloren auch viele Menschen aus den Bereichen Kunst, Musik, Oper, Tanz und Schauspiel, aber auch aus den Geisteswissenschaften ihre Arbeit, weil sie Juden und Jüdinnen waren. Als Selbsthilfeorganisation gründeten der Berliner Neurologe und ehemalige Intendant er Charlottenburger Oper, Kurt Singer, und Mitstreiter 1933 in Berlin den Kulturbund Deutscher Juden und erhielten die Erlaubnis, Aufführungen, Konzerte und Vorträge von jüdischen Künstlern ausschließlich für ein jüdisches Publikum zu organisieren. Bald entstanden im ganzen Deutschen Reich lokale Kulturbünde, die ein reiches kulturelles Programm anboten - allerdings nur mit Werken jüdischer Musiker und Schriftsteller. Man durfte Mendelssohn und Mahler spielen, nicht aber Mozart und Millöcker. „Ariern“ war der Besuch der Veranstaltungen verboten. So trieben die Machthaber die Isolation der Juden voran – viele suchten und fanden Wege zur Rettung durch Emigration, und die Ensembles wurden immer kleiner, die Zweigstellen weniger. Für viele waren die Aufführungen und Konzerte die letzten schönen Erinnerungen vor der Flucht ins Exil oder der Deportation in die Vernichtungslager. 1941 wurden die Reste des „Jüdischen Kulturbundes“, wie er zuletzt hieß, aufgelöst.

Teilnahme nur mit bestätigter Anmeldung unter ticket@buchhaendlerkeller-berlin.de

FFP2-Maske und Impfpass oder aktueller negativer Corona-Test sind erforderlich.

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