"Der frisierte Herakles - Die Parodie und ihr Original. Zum 80. Geburtstag von Kurt Bartsch" Mit Studierenden der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Leitung: Kerstin Hensel

05-07-2017 (20:30)

Kurt Bartsch, geboren 1937 in Berlin, arbeitete in verschiedenen Berufen. Das Spektrum reichte von Leichenträger über Lagerarbeiter bis Lektor. Ab 1964 studierte Bartsch in Leipzig am Literaturinstitut „Johannes R. Becher“, brach nach dem 11. Plenum des ZK der SED das Studium ab und arbeitete u.a. an der Berliner Volksbühne. Einem Protestschreibens an Erich Honecker folgte 1979 der Ausschluss aus dem Schriftstellerverband der DDR. Bartsch übersiedelte nach Westberlin, wo er 2010 starb.

„Kutte“ Bartsch war ein sehr besonderer Lyriker, Erzähler, Dramatiker und Drehbuchautor: ironisch, melancholisch, frech, charmant, lebenszugewandt, illusionslos. Für seine Drehbücher zur Serie „Unser Lehrer Doktor Specht“ erhielt er den Bambi, für seine Fernsehfilme den Deutschen Fernsehpreis. Kurt Bartsch hat die deutsche Geschichte von ihren bitteren und komischen Seiten kennengelernt und sich als Meister der literarischen Parodie einen streitbaren Namen gemacht.

Die Parodie steht im Mittelpunkt des Abends, den Studenten der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ bestreiten: mit der „Po-po-esie“ von Gottfried Benn bis zum gedrechseltem Antikensound von Peter Hacks wird ein scharfgeistig-witziges Panorama ost- und westdeutscher Stilportraits vorgestellt. Gelesen werden Parodien sowie deren Originaltexte von Benn, Becher, Brecht, Kuba, Jandl, Grass, Eva Strittmatter, Sarah Kirsch, Mickel u.a.  Dauer: ca. 60 Minuten.

 

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