Ein LebensBild, präsentiert von Jürgen Tomm

Helmut Heissenbüttel nannte den Göttinger Physiker, Mathematiker und Schriftsteller Georg Christoph Lichtenberg (1742 – 1799) „den ersten Autor des 20. Jahrhunderts“. Noch einen Schritt weiter war Walter Benjamin in seinem Hörspiel „Lichtenberg - ein Querschnitt“ Anfang 1933 gegangen. Darin versucht eine Kommission von Mondbewohnern doch noch wenigstens  e i n  sinnvolles, ihren Ansprüchen entsprechendes Menschenleben auf der Erde zu finden. Benjamin lenkte die Aufmerksamkeit der kosmischen Beobachter auf Lichtenberg. In exemplarischen Spielszenen zeigte Benjamin ein radikales Leben, das sich selbst als Widerspruch und Herausforderung verstand. In Form von „Aphorismen“ in seinen Sudelbüchern verweigerte sein Denken jede Form von Gesetzmäßigkeit – in bewusstem Gegensatz zu Kant. Im Buchhändlerkeller wird die skurrile Phantasie Benjamins ausgeweitet zu einem anschaulichen „LebensBild“ des streitbaren Spötters Lichtenbergs zwischen französischer Aufklärung und englischem Rationalismus.

Der Abend zu Lichtenberg ist zugleich der Auftakt zu den LebensBildern zweier weiterer „Philosophen ohne System“ mit vergleichbar dramatischen Lebensumständen, nämlich zu Friedrich Nietzsche und Hans Blumenberg am Mittwoch den 21. und Mittwoch, den 28. Juli, jeweils 20 Uhr.

Eintritt 7, ermäßigt 4 Euro, allerdings nur mit bestätigter Anmeldung unter
ticket@buchhaendlerkeller-berlin.de 

FFP2-Maske und Impfpass oder aktueller negativer Corona-Test sind erforderlich.