04-05-2014 (17:00)
Seine Filmografie weist mehr als 50 Titel aus, die mit mehr als 30 Preisen ausgezeichnet wurden. In seinem neuesten Film "In Sarmatien" begegnen wir Menschen von Kaliningrad bis Odessa in einer Welt des Umbruchs. Was keine aktuelle Reportage aus der Ukraine leisten kann - Koepps Filme zeigen, wie es in den Herzen der Menschen aussieht.
Es sind vor allem zwei Charakteristika, die Koepps Filme auszeichnen: Da sind Koepps ruhig-sensible Fragen, die Menschen jeden Alters Vertrauen fassen lässt, offen über ihre Hoffnungen und Ängste zu sprechen. Und da ist meist die Kamera Thomas Plenerts, die diese Gespräche in das Bild der Heimat dieser Menschen, in die weiten Landschaften des Nordens und des Ostens im Wechsel der Jahreszeiten einbindet.
Geboren 1944 in Stettin und aufgewachsen in Berlin, erwarb Volker Koepp 1969 sein Regie-Diplom an der Filmhochschule in Potsdam-Babelberg (damals DDR). In den nächsten gut 20 Jahren arbeitete er als Regisseur im DEFA-Studio für Dokumentarfilme, bis es abgewickelt wurde. In dieser Zeit entstanden Filme über Menschen und ihren Alltag in der DDR, darunter die "Wittstock-Filme", Langzeitbeobachtungen unter Textilarbeiterinnen, sowie filmische Begegnungen mit Menschen in der märkischen Landschaft und entlang der Ostsee. Nach der Wende erweiterte Koepp den Radius seiner Spurensuche immer weiter nach Osten - nun in Zusammenarbeit mit Fernsehanstalten der ARD und ARTE - kehrte aber auch immer wieder zu den Menschen und Landschaften früherer Filme zurück. Ein Zentrum wurde die Welt der letzten Juden in und um Czernowitz.
Volker Koepp ist Direktor der Sektion Film- und Medienkunst der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg. Im Gespräch mit dem ehemaligen Fernsehredakteur Jürgen Tomm erzählt Volker Koepp, wie er geworden ist, was er geworden ist. Lebensgeschichte als Zeitgeschichte.