01-11-2012 (20:30)
Es ist ein Kosmos für sich: das katholische Jungen-Internat „Collegium Gregorianum Kahlenbeck“. Während sich Anfang der achtziger Jahre die Welt im Umbruch befindet, scheint hinter den Mauern des Collegiums die Zeit stillzustehen. Denn hier herrschen christliches Sendungsbewußtsein und tiefe Weltverachtung, bestimmen Askese, strenge Regeln und Verbote das Leben. Sowohl tiefgründig als auch provokant, sowohl komisch als auch radikal, ist „Wir in Kahlenbeck“ ein Pubertäts- und Internatsroman, wie man ihn lange nicht gelesen hat: ein kompromißloses Buch über Religion und Spiritualität, über das Fegefeuer der Pubertät und die Fallgruben der Liebe. Wie Christoph Peters diese Themen und Motive miteinander verknüpft, das ist zuweilen betörend, zuweilen verstörend, immer aber höchste erzählerische Kunst.
„Christoph Peters ist ein eminent kluger und genauer Erzähler, ein ausgezeichneter Architekt lebensechter Atmosphären, und die Klaviatur der Töne beherrscht er auch virtuos: Ironie, Leichtigkeit und Witz, Poesie, Lakonie und tiefen Ernst.“ (Elmar Krekeler, Die Welt)
Christoph Peters wurde 1966 in Kalkar geboren. Er besuchte selbst ein katholisches Internat und ist Autor von bislang fünf Romanen sowie mehrerer Erzählungsbände. Für seine Bücher wurde er vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Aspekte Literaturpreis. Christoph Peters lebt heute in Berlin.