02-05-2023 (20:00)
„Im Anfang war der Raum, diese unheimlich und nicht auszudenkende Erfindung der Allgewalt. Zeit ist eine Erfindung der Menschen.“ (Max Beckmann)
Zeit und Raum werden oft in einem Atemzug genannt. Die Beziehung zwischen Zeit und Raum und die dieser Verflechtung innewohnende kosmische Dimension ist ein Phänomen, dem Cornelia Hübner-Sawal in ihrer Kunst nachgeht.
Sie stellt in ihren Gemälden Landschaften dar, die aus übereinander gemalten Schichten bestehen. Indem sie Schicht auf Schicht setzt, nicht im Sinne einer Metamorphose, vielmehr im Sinne von Ablagerungen. Wenn die Schichten und Farben beginnen, sich gegenseitig zu durchdringen, werden neue, unterschiedliche Räume sichtbar, und relativ diffuse Formen beginnen sich hervorzuheben. In einem Spiel aus Licht und Schatten, Farben, Farbnuancen und Formen entstehen neue reale oder halluzinatorische Landschaftsräume.
Auch Körper, plastisch abstrakte oder flächig dreidimensionale , kristallisieren sich aus den diffusen Farbräumen allmählich heraus. Manche gleichen vorzeitlichen Urformen oder Amöben und wechseln ihre Gestalt, andere verharren in ihrem Entstehungsprozess oder bewegen sich zurück in neblige, diffuse Schichten: Wie in einem ewigen stirb und werde, einem Werden und Vergehen.