Antonio Gramsci: Gegen die Gleichgültigen. Eine Chronik in Texten und Briefen

05-06-2012 (20:30)

Fundstelle und Spurensuche:

Antonio Gramsci: Eine Chronik in Texten und Briefen. Mit Hermann Treusch und Guiseppe de Siati.

Als der italienische Schriftsteller, Journalist, Politiker und marxistische Philosoph Antonio Gramsci 1937 nach mehr als zehnjähriger Haft in Mussolinis Gefängnissen starb, hinterließ er ein umfangreiches theoretisches Werk, das er als "Philosophie der Praxis" verstand.

Im Zentrum einer "Chronik in Briefen und Texten" mit Hermann Treusch und Giuseppe de Siati am 5. Juni um 20.30 Uhr im Buchhändlerkeller stehen Gramscis Briefwechsel mit vielen bedeutenden Persönlichkeiten und nicht zuletzt die 32 "Gefängnishefte" mit ihren knapp 3000 Seiten politischer, sozial- und kulturkritischer Reflexionen, die weltweit viele Politiker und Publizisten beeinflussten.

 Antonio Gramsci, 1891 auf Sardinien geboren als Nachkomme albanischer Flüchtlinge, erkämpfte seinen Lebensweg zum Mitbegründer der L'Unita und zum Abgeordneten und späteren Generalsekretär der Kommunistischen Partei Italiens lange gegen Armut und Ausgrenzung, lebenslang aber auch gegen schwere Krankheiten. Gleichwohl war er eine der treibenden Kräfte in den Kämpfen des italienischen Proletariats nach dem 1. Weltkrieg, erst in der PSI, dann mit Unterstützung Lenins in der KPI. Doch wie in vielen europäischen Ländern wurde diese Arbeit immer auch durch Richtungs- und Fraktionskämpfe innerhalb der Arbeiterbewegung bestimmt. Mit nicht einmal 47 Jahren endete der Leidensweg Gramscis, kaum dass er unter internationalem Druck schwerkrank aus dem Gefängnis entlassen worden war. Den 2. Sohn seiner aus Russland stammenden Frau Julia Schucht hat er nie kennen gelernt.

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