Antonia Grunenberg „Demokratie als Versprechen Warum es sich lohnt, für die Freiheit zu kämpfen”

07-02-2023 (20:00)

Lesung und Gespräch mit Jens Reich

Wie fragil doch Demokratien sind! Sie können von innen und von außen zerstört werden. Ihre Gegner von außen: autoritäre Staatsmächte und korrupte Machtgruppen, die ihrem Volk so misstrauen, dass sie die demokratische Gesellschaft im Nachbarland militärisch zerstören.   Ihre Gegner im Innern: Identitäre und Verschwörungstheoretiker, Neonazis, rechtsextreme Parteien, gewaltfreudige linksradikale Gruppen, Terrorkommandos sowie psychisch kranke Einzeltäter, um nur einige zu nennen. Doch auch kollektive Apathie und schäumende Wut (»Wutbürger«) stellen die Demokratie infrage. Nicht zu vergessen die Korruptionsskandale und der Missbrauch politischer Macht.

Demokratie ist mühsamer geworden, je deutlicher wird, welch ein gigantisches Projekt vor den demokratischen Gesellschaften steht: ein nachhaltiges Umdenken in Wirtschaft und Gesellschaft auf den Weg zu bringen. Das erfordert Bürgerinnen und Bürger, die zugleich kritisch sind, Vertrauen haben, öffentlich tätig werden, wenn Bürgerrechte und demokratische Institutionen angegriffen werden, und die bejahen, dass sie in einer pluralen Gesellschaft leben, in der sich ständig andere Wahrnehmungsweisen und Perspektiven an den ihren reiben.

Antonia Grunenberg lotet die wechselvolle Geschichte der deutschen Nachkriegsdemokratie vor dem Hintergrund eigener jahrzehntelanger politischer Erfahrungen aus.

Antonia Grunenberg, emeritierte Professorin, promovierte in Philosophie, habilitierte sich in Politischer Wissenschaft und hatte verschiedene WM-Stellen und Professuren inne, zuletzt eine Professur für Politische Wissenschaft an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Sie hat ein Archiv der Samisdat-Literatur der ausgehenden DDR an der Universität Bremen und ein Archiv mit dem Nachlass (in Kopie) der politischen Denkerin Hannah Arendt an der Universität Oldenburg aufgebaut. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Kulturgeschichte und politisches Denken in der Weimarer Republik sowie die politisch-intellektuelle Geschichte Deutschlands (Ost und West) nach 1945.

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