12-04-2012 (20:30)
André Kubiczek liest aus seinem im Piper Verlag erschienenen Roman
"Der Genosse, die Prinzessin und ihr lieber Herr Sohn"
"Ich weiß es noch genau. Es war an einem Freitag, als mein Bruder starb, und ich kann mich nur deshalb so gut erinnern, weil immer freitags der große Wochenputz stattfand." 1987, die letzten Monate der DDR brechen an, und die Rekruten nehmen ihren Dienst mit Galgenhumor. Der tragische und auf seltsame Weise auch erlösende Tod seines Bruders ist für den jungen Ich-Erzähler der Moment, sich an seine exotische Familie zu erinnern. Und an ihr Leben in einem Land, das alles andere als exotisch sein wollte. Sein Vater aus der ostdeutschen Provinz lernte in Moskau eine laotische Prinzessin kennen. Mit ihr gründete er eine Familie in Potsdam. Im sozialistischen Einheitsparadies kann das nicht ohne Folgen bleiben. André Kubiczek erzählt davon - präzise, klug und mit feinem Humor.
André Kubiczek, 1969 als Sohn deutsch-laotischer Eltern in Potsdam geboren, lebt in Berlin. 2002 erschein sein hochgelobter Roman "Junge Talente". Es folgte 2003 "Die Guten und die Bösen". 2007 wurde Kubiczek mit dem Candide-Preis ausgezeichnet.