Programm

05-09-2023 (Dienstag)

Susanne Fritz präsentiert in Lesung und Gespräch ihren Roman „Heinrich”

20:00 - 21:30

Heinrich ist ein kreativer Kopf, ein erfolgreicher Architekt und Unternehmer. An seinem Zeichentisch entwickelt er zukunftsweisende Ideen.
Er stammt aus schwierigen Verhältnissen: Als einziges Kind einer geschiedenen Frau und Angehöriger der deutschen Minderheit wächst er in einem Armutsviertel einer polnischen Kleinstadt auf. Als die Deutschen im Herbst 1939 einmarschieren, eröffnen sich dem Jugendlichen Aufstiegschancen, die im Kriegseinsatz und russischer Gefangenschaft enden. 1949 gelangt er nach Westdeutschland, wo er eine Familie gründet und ihm eine schwindelerregende Karriere gelingt. Seine ungeliebte Herkunft aber verfolgt ihn über seine Erfolge hinaus.
Die Geschichte beginnt mit einem Unfall: Ein großer Spiegel zerbricht. Kurz zuvor hatte der kleine Heinrich seine Zukunft darin erblickt, die nun verloren scheint. Es sei denn, es gelänge, die Scherben wieder zu einem Ganzen zu fügen.
Susanne Fritz verbindet Traum und Erinnerung, Chronik und Fiktion zu einer faszinierenden Spurensuche. Es geht um nichts weniger als um das Rätsel Mensch: Was können wir über den anderen wissen, was über uns selbst?

Susanne Fritz, geb. 1964, lebt in Freiburg und Berlin. Sie schreibt Erzählungen, Romane, dramatische und essayistische Texte. Ihre persönliche Spurensuche »Wie kommt der Krieg ins Kind« (Wallstein 2018) wurde viel besprochen und für den Deutschen Buchpreis nominiert. Sie erhielt diverse Preise und Stipendien, u.a. 2020 das Albrecht-Lempp-Stipendium in Krakau, 2021 war sie Stipendiatin des Atelier Mondial in Paris.