Präsentiert von Jürgen Tomm

Siegfried Kracauer war einer der vielseitigsten und scharfsinnigsten Autoren der Weimarer Republik und des Exils. Geboren 1889 in Frankfurt am Main, war er zunächst als Architekt tätig, machte aber bald mit geschliffenen Feuilletons für die Frankfurter Zeitung, Essays (z.B. über Detektivromane) und einen ersten Roman („Ginster“, 1928) auf sich aufmerksam. 

Auch die soziologische Studie „Die Angestellten“ (1930) wies ihn als hellsichtigen Analytiker eines neuen Massenphänomens aus – und rief die Nazis gegen ihn auf den Plan. Nach dem Reichstagsbrand und bevor auch seine Bücher verbrannt wurden, gelang ihm und seiner Frau die Flucht über Paris in die USA. 1946 erschien hier auf Englisch seine bahnbrechende Studie zur Geschichte des Films „Von Caligari zu Hitler“. Auf Deutsch wurde das Werk erst 1958 veröffentlicht, obendrein gekürzt und unter dem irreführenden Titel „Von Caligari bis Hitler“. So konnte die verknüpfende Analyse von Stummfilmthemen und Nazi-Ideologie erst 20 Jahre später gewürdigt werden.

Siegfried Kracauer schrieb seit dem Weg ins Exil nur noch in Englisch. Er starb 1966 in New York.  

Eintritt 7, ermäßigt 4 Euro, allerdings nur mit bestätigter Anmeldung unter

ticket@buchhaendlerkeller-berlin.de 

FFP2-Maske und Impfpass oder aktueller negativer Corona-Test sind erforderlich.