Programm

25-08-2020 (Dienstag)

Das lange Leben und das lange Schreiben (4). Der Dramatiker, Regisseur und Erzähler George Tabori - Präsentiert von Jürgen Tomm.

20:30

Von seinen ersten Inszenierungen eigener Werke in Europa - "Kannibalen" 1968 am Schillertheater und dem Vietnam-Musical "Pinkville" in der Dreifaltigkeitskirche in Berlin 1971- bis zu "Gesegnete Malzeit" 2007 am Berliner Ensemble ist George Tabori zum einem der wichtigsten Theaterautoren und "Spielmacher" des deutschsprachigen Theaters geworden, zum ungekrönten "Theaterkönig". Neue Methoden der Arbeit mit den Schauspielern und gleichermaßen das Undoktrinäre, die Bescheidenheit und Geduld, der Verzicht auf Grundsätzlichkeit und Perfektion machten ihn zu einer einzigartigen Gestalt in der Theaterlandschaft Deutschlands und Österreichs. Als Autor behandelte er Themen wie Rassismus und die Schrecken des Holocaust mit schwarzem Humor und jüdischem Witz - "Der kürzeste deutsche Witz ist Auschwitz" - und trieb die Handlungen ins Absurde und Groteske.

Geboren 1914 in Budapest, kam er 1932 nach Berlin, emigrierte 1933 nach England, wurde Journalist, Auslandskorrespondent, Romanautor und - während des Krieges als englischer Staatsbürger - Nachrichtenoffizier der britischen Armee.1947 ging er nach Hollywood als Drehbuchautor, arbeitete mit Hitchcock und Brecht, machte aber auch in New York Theater und übersetzte aus dem Deutschen, u.a. Brecht und Frisch.
Seine besten Jahre hatte er ab 1987 in Wien, wo seine bekanntesten Stücke "Mutters Courage", "Mein Kampf", "Goldberg-Variationen", "Weismann und Rotgesicht" und viele andere in legendären Inszenierungen auf die Bühne kamen. Schließlich kehrte er nach Berlin zurück, wo er 2007 im Alter von 93 Jahren starb.

 

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