Programm

03-08-2020 (Montag)

Hans Mayer, Literaturwissenschaftler, Autor und Rolf Liebermann, Komponist, Opernintendant sprechen über Geschichte: Nazis, Krieg und Emigranten

20:30

Reihe Jahrhundertzeugen im Gespräch (1), vorgestellt von Manfred Eichel und Jürgen Tomm.

Als der Redakteur Manfred Eichel 1992 den Literaturwissenschaftler und Autor Hans Mayer (86) und den Opernintendanten und Komponisten Rolf Liebermann (83) einlud, vor der Kamera über “ihr“ Jahrhundert  zu erzählen, machten sie daraus eine Sternstunde. Aus dem Material entstanden 5 Filme von zusammen fast sieben Stunden, in denen sie die Glückmomente und die Katastrophen des 20. Jahrhunderts lebendig machten. Neben den Erinnerungen an ihre ganz privaten Lebensgeschichten konzentrieren sich die Kapitel an den fünf Montagen im August auf Mayers und Liebermanns Kommentare zur Musik, zum Theater und zur Oper, zur Literatur und schließlich auf die sehr persönlichen, die prägenden Begegnungen der beiden großen Männer mit anderen kreativen Geistern von Adorno bis Thomas Mann, von Brecht bis Strawinsky.

Hans Mayer (1907-2001), aus wohlhabender Kölner Fabrikantenfamilie, wandte sich früh dem Marxismus zu und verbrachte das Exil ab 1933 in Frankreich und der Schweiz. Noch 1945 zurückgekehrt, übernahm er Leitungsfunktionen beim Rundfunk in Frankfurt am Main, bis er 1948 in die Sowjetische Besatzungszone ging und als Professor in Leipzig eine ganze Generation von Germanisten prägte. Gleichzeitig wirkte er in der Bundesrepublik als Kritiker, auch in der Gruppe 47. 1963 übersiedelte er in den Westen und lehrte dann in Hannover. Zu seinen erfolgreichsten Büchern gehören „Außenseiter“ und „Ein Deutscher auf Widerruf“.

Mit Rolf Liebermann (1910-1999) verband Hans Mayer vor allem die Musik. Aus der berühmten Berliner Familie Liebermann stammend, wuchs Rolf Liebermann in der Schweiz auf und war als Dirigent und Komponist in leitenden Funktionen beim Schweizer Rundfunk tätig, bevor er zum NDR nach Hamburg wechselte und 1959 für Jahrzehnte Intendant der Hamburger Staatsoper wurde. Zwischendurch leitete er die Pariser Oper. Er schuf ein reiches Oeuvre an Kompositionen und förderte viele Talente der Neuen Musik.

Eintritt: 7/ 4 €, bei Reservierung aller fünf Abende 5 €

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