Programm

12-03-2020 (Donnerstag)

Die sogenannte Wirklichkeit ist immer absurd. Zeichnungen, Grafik und Collagen von Horst Hussel

20:30

Einführung: Dr. Sibylle Badstübner-Gröger
Lutz Riedel liest aus den literarischen Texten Hussels
Michael Voigt spielt eigene Kompositionen für Tuba

Fantasie und Eigensinn, Lebenslust und Widerstand, Poesie und Witz – weil sich so unterschiedliche Facetten im Werk des Zeichners, Grafikers, Illustrators und Schriftstellers Horst Hussel widerspiegeln, ist es so schwer einzuordnen. Die Selbsternennung zum "letzten Dadaisten der DDR" trifft zumindest die Außenseiterposition dieses Künstlers jenseits aller Dogmatik, die er mit anderen Unangepassten in Vergangenheit und Gegenwart teilte, vom Jary bis Scheerbart, von Gerhard Altenbourg bis Carlfriedrich Claus.
Geboren 1934 in Greifswald, reagierte er auf die Relegation von den Kunsthochschulen in Dresden und Berlin mit mecklenburgischer Sturheit und pendelte zum Studium eben nach Westberlin. Nach dem Mauerbau blieb er in Ostberlin und machte sich als als Buchgrafiker und Illustrator für ost- und westdeutsche Verlage einen Namen. Daneben schuf er sein Werk aus Zeichnungen und Radierungen, das er nach und nach um Holzschnitte und Collagen erweiterte. Es entstanden Landschaften, Porträts, Reisebilder u.a. Im eigenen Ein-Mann-Verlag Dronte Presse erschienen limitierte Ausgaben, die Sammler zu schätzen wissen. 

Im Buchhändlerkeller stellt die Ärztin, Psychoanalytikerin und Sammlerin Ilse-Zilch-Döpke ihre Schätze an Werken Hussels vor. Prof. Sibylle Badstübner-Gröger gibt die kunstkritische Einschätzung dazu. Lutz Riedel liest aus Hussels skurril-hintergründigen Texten und Michael Voigt spielt eigene Kompositionen für Tuba zu Bildern von Hussel, der im  November 2017 starb.

Nach der Eröffnung ist die Ausstellung bis zum 30. April jeweils eine Stunde vor und nach den Veranstaltungen im Buchhändlerkeller geöffnet.