Programm

05-03-2020 (Donnerstag)

Fran Ross (1935-1985), Oreo. Pieke Biermann stellt den Roman in ihrer Erstübertragung ins Deutsche vor

20:30

Christine ist sechzehn, hat eine schwarze Mutter und einen jüdischen weißen Vater und wächst auf in Philadelphia, verspottet als "Oreo" (wie der Keks) – eine doppelte Außenseiterin. Der Vater hat sich früh aus dem Staub gemacht und ihr ein Geheimnis hinterlassen, für dessen Lösung sie ihn finden muss. Auf nach New York!

Unterwegs trifft sie unglaubliche Leute: einen schwulen "Reisehenker", der anonym Manager feuert, einen Radio-Macher, der nicht spricht, einen grotesk tumben Zuhälter und endlich auch ihren Vater. Nicht jeder ist ihr wohlgesinnt. Aber Oreo überlebt alle und alles dank ihres selbsterdachten Kampfsports WITZ, getreu ihrem Motto: "Niemand reizt mich ungestraft."

"Oreo" erschien 1974, auf der Höhe des Black Power Movement der 1960er- und 1970er-Jahre, der Roman erwies sich jedoch als seiner Zeit voraus und entfaltet erst heute seine Wirkmächtigkeit.

"Ein übermütiges Meisterwerk, ungelogen einer der wunderbarsten, komischsten, intelligentesten Romane, der mir in den letzten Jahren untergekommen ist." Paul Auster

Fran Ross (1935-1985) wuchs in Philadelphia als Tochter einer afroamerikanischen Mutter und eines jüdischen Vaters auf. Nach ihrem Schulabschluss mit 15 Jahren studierte sie Kommunikationswissenschaften, Journalistik und Theater und arbeitete seit 1960 in New York als Journalistin. 

Pieke Biermann lebt und arbeitet seit 1976 inBerlin als Schriftstellerin, Journalistin und Übersetzerin, u. a. von Stefano Benni und Dorothy Parker. Ihre Krimis (u. a. "Potsdamer Ableben" und "Herzrasen") wurden dreimal mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet und in mehrere Sprachen übersetzt.