Schichten, Schnitte, Schablonen - das Linienwerk auf den Papierarbeiten von Helmut Metzner erinnert an Topografien oder Baupläne, kann sich aber auch zur Anmutung von Sternbildern weiten und vertiefen oder zu Gespinsten verdichten; immer aber lösen die Bilder einen Sog aus, eine Suche, die unweigerlich ins Labyrinth im Kopf des Betrachters führt. Gefangensein hinter Barrieren des Glaubens oder Verlorenheit auf Irrwegen des Denkens – in Bruchstücken deuten sich Geschichten an wie Kritzeleien auf Zellenwänden: Trost ist in den filigranen Strukturen, den Gittern, Netzen und Schraffuren nicht zu finden. So verlockend es ist, den goldenen Markierungen auf schwarzem Grund zu folgen, ein Bild Metzners ist kein treues  Navi zu einem Ziel. Seine Destination sind neue Fragen, ob im kleinen Papierformat oder im goldgrundigen Riesenwandbild für die Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar.

Helmut Metzner, geboren 1946, studierte an der Hochschule der Künste Berlin (Meisterschüler von Prof. H. Kaufmann), arbeitete mit verschiedenen Stipendien in New York und der Dominikanischen Republik und lebt als freischaffender Künstler und Fotograf in Berlin und Reetz (Brandenburg). Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Werke von Helmut Metzner befinden sich in vielen öffentlichen und privaten Sammlungen.