Programm

16-04-2019 (Dienstag)

Ulrich Mies (Hg.) und Joachim Scholz: "Der tiefe Staat schlägt zu. Wie die westliche Welt Krisen erzeugt und Kriege vorbereitet"

20:30

Westliche Staatsführungen und Medien sind mit einem zunehmenden Glaubwürdigkeitsverlust konfrontiert. Die Friedenshoffnung nach dem Zerfall der Sowjetunion und der Auflösung des Warschauer Paktes ist längst im Kampfgeschrei der NATO zerstoben. Der Wirtschaftskrise des Jahres 2008 folgte keine vernünftige Umkehr. Das Diktum von der „westlichen Wertegemeinschaft“ ist zum Synonym für eine aggressive Weltherrschaft unter der Führung der USA geworden. Wer sich dieser nicht unterordnet, wird mit Drohungen und Krieg überzogen.

„Der Tiefe Staat schlägt zu“, der an das Buch „Fassadendemokratie und Tiefer Staat“ anknüpft, zeigt auf, wie sich die autoritären Strukturen hinter den parlamentarischen Kulissen verfestigen und sich die Macht von Herrschaftseliten und Systemmedien manifestiert. Das alte Feindbild Russland wir revitalisiert. Ulrich Mies, der Herausgeber des Buches, erklärt in einem Kapitel, dass sich die „westliche Wertegemeinschaft“ erneut im Kalte-Kriegs-Modus befindet und ein neues Feindbild Russland kreiert. 

In insgesamt sechzehn Kapiteln beschäftigen sich die AutorInnen mit Krieg als integralem Bestandteil von Kapitalismus, dem von Washington und Brüssel/Berlin betriebenen Aufbau eines neuen Ost-West-Konflikts, der NATO-Ost-Eroberung, dem Kriegsgeschehen im Nahen Osten, einer den Konzernen hörigen Europäischen Union und der gefährlichen Konfrontation mit der aufstrebenden Wirtschaftsmacht China. „Krieg und Kapitalismus gehören untrennbar zusammen“, schreibt Eugen Drewermann im Einleitungskapitel des Sammelbands.

Ullrich Mies, Jahrgang 1951, studierte Internationale Politik in Duisburg und Kingston/Jamaika. Seine Arbeitsgebiete sind Kapitalismuskritik, Demokratiezerfall und Antimilitarismus.