Programm

20-11-2018 (Dienstag)

"Es ist was es ist sagt die Liebe" Ein LebensBild des Schriftstellers Erich Fried, zu dessen 30. Todestag präsentiert von Jürgen Tomm

20:30

Erich Fried, geboren 1921 in Wien, gestorben 1988 in Baden-Baden, war einer der produktivsten Lyriker im deutschsprachigen Raum und einer der erfolgreichsten. Der Band "Liebesgedichte" 1979 wurde ein Bestseller für "seinen" Verlag Klaus Wagenbach. Er war Mitglied der Gruppe 47. Zugleich war er eine wichtige Stimme der 68er Bewegung, nahm an Demonstrationen teil und protestierte zeitlebens gegen polizeistaatliche Tendenzen, Zensur aller Art und überall und Rüstungsgeschäfte, nicht nur mit autoritären, korrupten Regimen.

Als Jude 1938 von Wien nach England emigriert, schlug er sich mit Gelegenheitsarbeiten und ersten Veröffentlichungen durch, verhalf anderen zur Flucht aus Nazideutschland und kam 1952 zur BBC. Seinen Wohnsitz in London und die britische Staatsbürgerschaft behielt er zeitlebens, auch als er 1982 (!) die österreichische zurückerhielt. In einem "LebensBild", präsentiert von Jürgen Tomm, erfährt der Besucher, wie und wo die Fülle seiner literarischen Produktion entstand - er war auch Autor von Hörspielen und Prosa und Übersetzer der Dramen Shakespeares und vieler anderer englischer Autoren - , wo er seinen Ort in der politischen Gegenwart der 70er und 80eer Jahre sah und welche Erfahrungen der Vergangenheit ihm für eine demokratische Zukunft wichtig waren.