Programm

22-05-2018 (Dienstag)

Klaus-Jürgen Liedke liest aus seinem Roman aus Dokumenten "Nachkrieg und Die Trümmer von Ostpreußen"

20:30

Krieg, Flucht, Vertreibung, Ostpreußen und Westdeutschland – "Nachkrieg" ist ein anderes "Echolot" deutscher Geschichte. Es setzt sich zusammen aus den Resten einer untergegangenen Welt, eines Dorfes, einer Landschaft zusammensetzt, gefunden von einem Stimmensammler auf verschlungenen Spuren, einem Protokollanten des Vergangenen.
Klaus-Jürgen Liedtke erzählt von seiner Kindheit in der Nachkriegszeit in Westdeutschland als Sohn Vertriebener. Im weit verzweigten Familiennetzwerk sind Ostpreußen und das Dorf Kermuschienen stets präsent. So wächst er mit Erinnerungen an eine Heimat auf, die er selbst nicht kennt.
Wie in einem Mosaik setzt er die fremden Erinnerungen zusammen, sammelt Geschichten und Bilder. Aus Tagebuchaufzeichnungen zweier Onkel, die bei Kriegsende umkamen, aus Briefen, Erzählungen, Reisenotizen und essayistischen Reflexionen ergibt sich ein detailgenaues Panorama. Es ist seine Geschichte im Kleinstformat: "Ich komme aus diesen Trümmern."

Klaus-Jürgen Liedtke, geboren 1950, studierte Skandinavistik, Germanistik und Amerikanistik, übersetzte zahlreiche Bücher vor allem aus dem Schwedischen und machte sich auch als Lyriker einen Namen. 2005 wurde er mit dem Paul-Celan-Preis und 2008 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. In Die Andere Bibliothek erschien von ihm 2008 "Die versunkene Welt".