Programm

31-10-2017 (Dienstag)

Elias Hirschl liest aus seinem Roman "Hundert schwarze Nähmaschinen"

20:30

Den Zivi nennen alle nur den Zivi, die sogenannten Betreuer in der Wohngemeinschaft für psychisch Kranke, wo er seinen Zivildienst ableisten soll, nicht anders als die sogenannten Klienten. Die Schule hat er hinter sich, vorbereitet hat sie ihn aber nicht auf das, was ihn erwartet. Dass es verrückt zugeht, okay. Aber dass es ihm zunehmend schwer fällt zu erkennen, warum die Betreuer Betreuer und keine Klienten sind, macht ihm zu schaffen. Zumal er bald selbst nicht mehr weiß, wohin er gehört, so sehr läuft in seinem Leben plötzlich alles aus dem Ruder. Nicht zuletzt seine Beziehung zu seiner Freundin, der »anderen Streitpartei«: Er könnte sie umbringen (in seinen Träumen tut er es). Und nur weil er der Zivi ist, heißt das nicht, dass er sein Leben nicht genau wie alle anderen in einer psychiatrischen Einrichtung verbringt.

Elias Hirschl wurde 1994 in Wien geboren, ist Poetry-Slammer, Schriftsteller und Musiker. Österreichischer Meister im Poetry Slam 2014. Slamtexte und Kurzgeschichten erschienen in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien. 2015 debütierte er mit dem Roman »Der einzige Dorfbewohner mit Telefonanschluss«, ihm folgte 2016 sein zweiter Roman »Meine Freunde haben Adolf Hitler getötet und alles, was sie mir mitgebracht haben, ist dieses lausige T-Shirt«. Elias Hirschl lebt in Wien.