Programm

05-09-2017 (Dienstag)

Anstellungseröffnung und Lesung: Die unendliche Bibliothek, Buchobjekte von Wolfgang Nieblich

20:00

Der Künstler liest eigene Texte aus dem neuesten Buch „Wahr oder nicht wahr“ (PalmArtPress).

Im Zentrum der künstlerischen Arbeiten von Wolfgang Nieblich als Maler, Objektkünstler und Schriftsteller steht das Buch, das Buch in seiner inhaltlichen, geistigen und in seiner formalen, also körper-lichen Ausprägung. Besonders offenkundig wird das in den Buchobjekten seiner Unendlichen Bibliothek, in die auch viele persönliche Erlebnisse und Erfahrungen eingeflossen sind. Die 1986 begonnene Reihe vereinigt Buchobjekte, die in ihrer Dimension identisch sind; und doch ist jedes ein singuläres Kunstwerk.

Bestechend durch ihre dreidimensionale Balance, sprühen sie in ihren Anspielungen und kritischen Akzenten von Fantasie, Witz und Ironie, einem spielerischen Impetus, hinter dem sich gedanklicher Ernst verbirgt. Um es mit Musil zu sagen: Nieblich lotet auf eine spielerisch-tiefsinnige Weise das Wechselspiel von Wirklichkeits- und Möglichkeitssinn aus und huldigt der Freiheit der Fantasie.

Wolfgang Nieblich, 1948  in Reutlingen geboren, verbrachte seine Kindheit und Jugend in Jena. Er studierte zunächst Mathematik in Jena, dann Malerei in Berlin. Ein halbes Jahr nach dem Ende des Studiums, im Januar 1975, wurde er aus der DDR abgeschoben und etablierte sich in Berlin als Maler und frei schaffender Objektkünstler.
Seine erste große Ausstellung, in der das „Buchweizenfeld“ zum ersten Mal zu sehen war, hatte er 1982 in der Galerie Wewerka. Heute sind seine Arbeiten über die Welt verstreut und wurden in mehr als 500 Ausstellungen gezeigt. Auch als Bühnenbildner („Der Name der Rose“, Weimar 2003 und Werner Schwabs „Volksvernichtung oder meine Leber ist sinnlos“, BE 1992) hat er sich einen Namen gemacht.