Programm

04-07-2017 (Dienstag)

Ausstellungseröffnung und Lesung: "Wunder schlafen nicht". Collagen und Zeichnungen von Gabriele Helen Killert.

20:30

Der Unsinn kommt, gemessen an seiner unverhohlenen Weltherrschaft, in der Literatur immer noch zu kurz. Denn die Kunst geht nicht nur nach Brot, sie ist auch auf Distinktion aus und will daher am liebsten Sinn stiften. Andere Hochherzige müssen dann dafür sorgen, dass er wieder stiften geht, der Sinn. Die Route hat bereits Don Quichote, der Großmeister des Absurdismus vorgegeben mit seiner Maxime: „Die Kunst liegt darin, ohne alle Ursache unsinnig zu werden.“

Diesem gleichsam ersten surrealistischen Manifest fühlt sich Gabriele Helen Killert in ihrer zeichnerischen und lyrischen Poetik naturgemäß verpflichtet. Sie überläßt sich ganz dem Handstreich des Augenblicks, der Willkür des Einfalls in dem Bedürfnis, diesen Impulsen einen möglichst hohen Grad an unmittelbarer Absurdität abzugewinnen und Rätselhaftes, wenn es nur von ansprechender Qualität ist, dankbar weiterzureichen.

Gabriele Helen Killert war nach einem Studium der Psychologie und Literaturwissenschaft seit 1987 viele Jahre als Rundfunkautorin, Kolumnistin und Literaturkritikerin, v.a. für Die Zeit, NZZ, Tagesspiegel tätig, bevor sie sich in den letzen Jahren verstärkt dem „primären“ Ausdrucksbedürfnis widmete. Ihre Texte und Gedichte erschienen u.a. in Jahrbuch der Lyrik, Akzente und Sinn und Form. Collagen und Zeichnungen waren 2010 erstmals zu sehen.

Aus Anlass der Eröffnung ihrer Ausstellung im Buchhändlerkeller liest Gabriele Helen Killert eigene, größtenteils unveröffentlichte Gedichte und Texte.