Programm

02-07-2017 (Sonntag)

ErzählBar: Der Jazzklarinettist Rolf Kühn zu Gast bei Jürgen Tomm

17:00

"Offensichtlich wird Rolf Kühn für Innovation nie zu alt" oder "Keine Spur von Old School" - die Jazz-Presse bejubelte staunend auch das 2016er Album "Spotlights" des inzwischen 87jährigen Jazz-Klarinettisten, Komponisten und Bandleaders Rolf Kühn. Neugier, Witz, Inspiration und natürlich Virtuosität sind die Eigenschaften, die auch viel jüngere Musiker an ihm faszinieren, die Kühn zu immer neuen Formationen zusammengebunden hat. Erfahrung hat er genug, "Legende" will er nicht sein:

Geboren 1929 in Köln, wuchs Rolf Kühn in Leipzig auf und zeigte schon früh die Eignung fürs Konservatorium, durfte das als "Halbjude" aber nicht. Heimlich bekam er Privatunterricht. Die führende Bigband der Sowjetzone aber nahm den dann 17jährigen gern auf. 1950 wurde er Erster Klarinettist beim RIAS. 1956 dann - zeitgleich mit der Jazz-Sängerin Caterina Valente - der Sprung nach Amerika, wo er es nach weniger als zwei Jahren u.a. in die Orchester von Benny Goodman und dann Tommy Dorsey schaffte.

1962 Rückkehr nach Deutschland und Neubeginn einer schier endlosen internationalen Karriere mit vielen neuen Formationen, in denen oft auch sein Bruder spielte, der 14 Jahre jüngere Pianist Joachim Kühn, und selbst ein Meister wurde. Auszeichnungen, auch für gemeinsame Aufnahmen, erhalten sie beide bis heute.

Im Gespräch mit Jürgen Tomm erzählt Rolf Kühn, wie er geworden ist, was er geworden ist - Lebensgeschichte als Zeitgeschichte.