Else Lasker-Schüler hat auf ihre Zeitgenossen unauslöschlichen Eindruck gemacht, nicht nur als Dichterin und Künstlerin, sondern auch öffentliche Person in der Berliner Bohème der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Dabei war beides nicht voneinander zu trennen:

Die Fantasiewelt eines geträumten, romantisierenden Judentums findet sich wieder in der Rolle eines "Prinzen von Theben" in den Künstlercafés, und die z.T. selbst gewählte Mittellosigkeit und das Angewiesensein auf Unterstützung von Freunden wie Karl Kraus wurde im Züricher Exil zur realen materiellen und seelischen Not und Heimatlosigkeit.

Allen, die sie kannten, schien sie in einer anderen, visionären Welt zu leben, einem poetischen Jerusalem, dem das reale in Palästina der 40er Jahre nun wirklich nicht entsprach. Der Zauberklang ihrer Verse ist Ausdruck einer tief religiösen Disposition von Kindheit an und der Selbstmystifikation ihrer erwachsenen Jahre.

Das "LebensBild" im Buchhändlerkeller verbindet Zitate von Zeitzeugen mit dem poetischen Widerschein dieses besonderen Lebens.